Nach langem Hin und Her hat der Tischtennisverband Württemberg-Hohenzollern (TTVWH) in seiner Sitzung am 15. Juli 2000 beschlossen, dass ab der Saison 2000/2001 alle Klassen im Verbandsgebiet mit dem neuen 40 mm Ball spielen.

“Weit vor dem Verbandstag des TTVWH hatte der Hauptausschuss des DTTB in seiner Sitzung am 24. Juni in Frankfurt bestimmt, dass der vom Weltverband ITTF beschlossene 40-mm-Ball bundesweit unterhalb der obersten vier Ligen erst zum 1. Juli 2001 eingeführt wird, den Verbänden für die Ligen 5 und 6 allerdings Ausnahmeregelungen vorbehalten. Eine einheitlich deutschlandweite Einführung zur neuen Saison hätte wegen des frühen Termins zu Engpässen bei der Beschaffung des Balles und zu Qualitätsproblemen des kurzfristig eingeführten Produkts geführt, das zur exakten Rundung und Aushärtung etwa ein Jahr vor der Nutzung gelagert sein muss.”

Dies bedeutet im Klartext, dass in allen Verbänden mit dem 40 mm Ball gespielt werden muss.
 

Was soll der 40mm Ball?

Wie die meisten Sportarten lebt der Tischtennis-Sport in den höheren Spielklassen von der Werbung. Vorwiegend durch das Fernsehen soll mit hohen Zuschauerquoten Sponsoren geworben werden. Einige Bundesligavereine versuchten in letzter Zeit sogar, sich Fernseh- Übertragungen zu kaufen, um die Sponsoren zu befriedigen.

Tischtennis ist aber aus mehreren Gründen generell für das Fernsehen nicht gerade die attraktivste Sportart:
  • Lange Ballwechsel sind bei Spitzenspielen kaum noch zu sehen. Das extrem schnelle Aufschlag/Rückschlag/Punkt - Spiel ist somit für den Laien äußerst unattraktiv.
  • Der kleine Ball kann von den Kameras nur schlecht aufgenommen werden, da bei den extrem hohen Geschwindigkeiten (bis zu 180 Km/h) der Ball kaum noch sichtbar ist. Selbst in der Zeitlupe ist oft nur noch ein verwaschener Strich zu sehen.
  • Die Kamera kann den Effet in den Bällen (das “Salz in der Suppe” beim Tischtennis) nicht an den Zuschauer vermitteln.
  • Die extrem kurzen Reaktionszeiten der Spieler (teilweise im Bereich von Millisekunden) sind für das träge Fernsehen nicht übermittelbar.
  • Durch ungünstige Kamera-Positionen kommt die Schnelligkeit nicht zum Zuschauer “rüber”.
Durch die Vergrößerung des Balles versucht man nun diesem Trend entgegen zu wirken und wieder mehr Zuschauer an die Tischtennis-Bildschirme zu locken.
 

Was ist neu?

Die Unterschiede gegenüber dem alten 38mm Ball sind eigentlich nur minimal:
  • Statt bisher 38 Millimeter beträgt der Durchmesser nun 40 Millimeter.
  • Das Gewicht wird minimal auf 2,7 Gramm angehoben.

Diese geringen Unterschiede haben für den aktiven Tischtennisspieler (speziell in den höheren Klassen) jedoch gravierende Auswirkungen:

Aufgrund des erhöhten Luftwiderstands “bremst” der 40mm Ball deutlich mehr ab als sein kleiner “Kollege”. Das Spiel wird insgesamt langsamer, was zu längeren und somit attraktiveren Ballwechseln führt. Das ist auch der Hauptgrund für die Neuerung: Tischtennis soll sich attraktiver und vor allem zuschauerfreundlicher entwickeln. Längere Ballwechsel sind bei Zuschauern und bei Fernsehsendern beliebter als das moderne Hauruck-Angriffsspiel nach der Devise "wer zuerst schießt, macht den Punkt". Zusätzlich profitieren Abwehr-Spieler vom langsameren Ball, so dass das attraktive Spiel “Offensiv-Spieler gegen Abwehr-Spieler” in Zukunft wieder häufiger zu sehen sein wird.

Der Ball wird insgesamt für die Zuschauer am Fernseher etwas besser sichtbar sein. Die Aufschläge werden entschärft und die Spieler werden zudem zu längeren Ballwechseln gezwungen.